Open Southeast Asia – Mehr Partizipation und Transparenz durch Offene Daten und Soziale Medien in Südostasien?

In den vergangenen Jahren haben die Themen  Open Data, Open Government und Civic Tech in Südostasien zunehmend an Bedeutung gewonnen. Es werden immer mehr Daten aus dem Öffentlichen Sektor zugänglich gemacht und ermöglichen u.a. zivilgesellschaftlichen Akteuren, Offene Daten für ihre Zwecke einzusetzen. Die an vielen Stellen immer größer werdende Forderung nach Open Data beruht auf der Annahme, dass mehr frei verfügbare Daten zu mehr Transparenz, Innovation und Zusammenarbeit führen. Es gibt einige Länder in Südostasien – Vietnam, Myanmar, Kambodscha, Thailand, Laos, Singapur, Osttimor und Malaysia – die auf den hinteren Rängen des globalen Open Data Index stehen, während andere – allen voran Indonesien und die Philippinen – bereits Mitglieder des Open Government Partnership sind. In diesem Zusammenhang gibt es jedoch einige bemerkenswerte Trends in der Region zu beobachten: Es existieren verschiedene Arten von Einschränkungen, die in Verbindung mit dem Zugang zum Internet, dem Recht auf freie Meinungsäußerung, der Infomationsfreiheitsgesetze und Open Government-Regelungen stehen.

Die Nutzung von Sozialen Medien, wie Facebook, in Südostasien ist global gesehen vergleichsweise hoch. Bezüglich der Nutzung von Sozialen Medien nimmt Indonesien den ersten Platz und Thailand den dritten Platz innerhalb der ASEAN-Staaten ein.

Soziale Medien werden vor allem seit den Revolutionen in Nordafrika als ‚Demokratiebringer‘ diskutiert. Studien weisen jedoch darauf hin, dass zwischen der Nutzung sozialer Medien und den daraus resultierenden Demokratisierungsprozessen kein beweisbarer Determinismus besteht. Soziale Medien sind nicht die Ursache von Revolutionen, nehmen jedoch eine wichtige Funktion innerhalb der Vernetzung und des Austauschs von Informationen ein. Zugang zu Internet und Sozialen Medien können folglich Demokratisierungsprozesse begünstigen, können Wissenshierarchien auflösen und Zivilgesellschaft stärken. Im Gegensatz zu sozialen Bewegungen in Ägypten, Tunesien und Europa ist die Rolle von Sozialen Medien innerhalb von zivilgesellschaftlicher Organisierung, Governance und Partizipation für Südostasien wenig behandelt.

Diese Ausgabe soll als kurze Einführung in das weite Feld der oben genannten Themenfelder dienen, aber im Vordergrund steht weniger eine abstrakt-wissenschaftliche Analyse, als vielmehr das Aufzeigen von Beispielen echter Teilhabe und Empowerment zivilgesellschaftlicher Akteure in den Ländern Südostasiens, und in Deutschland. Hierzu sollen aktuelle Prozesse in Südostasien und in deutsch-südostasiatischen Beziehungen kritisch aufbereitet, diskutiert und Perspektiven aufgezeigt werden, gerne in Form von Interviews, Projektvorstellungen oder Erfahrungsberichten. Im Hauptaugenmerk wollen wir der Frage nachgehen wie Offene Daten und Soziale Medien zur Verbesserung von politischen, wirtschaftlichen und sozialen Menschenrechten beitragen können.

  • Welches Mobilisierungspotential und welche Gefahren bieten Offene Daten und Soziale Medien für Soziale Bewegungen und zivilgesellschaftliche Organisierung?
  • Wie sind die Beziehungen und Verpflichtungen bezüglich Offenen Daten zwischen Entscheidungsträgern, zivilgesellschaftlichen Organisationen (ZGO) und marginalisierten Gemeinschaften in Deutschland und Südostasien?
  • Wie können ZGO ihre Arbeit in Richtung Offenen Daten ausrichten? Wo liegen ungenutzte Potenziale?

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Rezensionen

Für unsere fortlaufende Rezensionssparte suchen wir zudem kurze Besprechungen von aktuellen Buch-. Film- und Musikveröffentlichungen aus und über Südostasien.

Redaktionsschluss ist der 30.06.2017

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Kontakt

Frank Arenz (farenz[at]uni-bonn.de) und Kristina Großmann (kristina.grossmann[at]uni-passau.de)

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